„Was ist neu?“ Behandlungsziele bei diabetischer Nephropathie: Eine neue Einteilung von Patienten mit Diabetes mellitus in sog. Cluster kann zur Risikoeinschätzung der Entwicklung einer diabetischen Nephropathie herangezogen werden. Die Behandlung von Patienten mit diabetischer Nephropathie umfasst längst nicht mehr die reine Blutzuckerkontrolle, sondern stellt einen gesamtheitlichen Ansatz der (Progressions-) Vermeidung diabetischer Folgekomplikationen und Senkung der kardiovaskulären Mortalität des Patienten in den Mittelpunkt. Säulen der Behandlung bei diabetischer Nephropathie: Um diese Behandlungsziele zu erreichen, benötigt es eine umfassende Betreuung des Patienten zur Umsetzung von Lebensstil-Interventionen (hinsichtlich Ernährung, körperlicher Aktivität, Gewichtsabnahme, Raucherentwöhnung) und Auswahl der medikamentösen Therapie mit dem größtmöglichen individuellen Nutzen. Ernährungsempfehlungen bei diabetischer Nephropathie: Teil der Lebensstil-Intervention ist die Einhaltung einer Ernährungsform, die sich in aktuellen Studien erneut als relevanter Bestandteil der Progressionshemmung der chronischen Nierenerkrankung und der Senkung des kardiovaskulären Risikos erwiesen hat. Dazu gehören insbesondere eine Proteinrestriktion mit Bevorzugung pflanzlicher Proteinquellen und eine Kochsalzrestriktion. Einsatz von medikamentösen Substanzen mit nachgewiesenem kardiorenalem Nutzen: Die Anpassung einer medikamentösen Therapie erfolgt nicht mehr nur anhand der antihyperglykämischen Effekte, sondern berücksichtigt die Progressionshemmung der Nephropathie und das kardiale Risiko sowie die Unterstützung einer Gewichtsreduktion. Hierzu stehen zusätzlich zu den RAAS-Inhibitoren aus dem Bereich der Antihypertensiva nun die Antidiabetika-Klassen der SGLT2-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptor-Agonisten sowie der nicht steroidale Aldosteron-Antagonist Finerenon zur Verfügung.