Was ist neu? Präventionsstrategien bei Ösophaguskarzinomen Den Schlüsselfaktor gastrointestinaler Tumorprävention bildet die Behebung inflammatorischer Einflüsse, welche sich für die 2 ösophagealen Tumorentitäten Plattenepithel- und Adenokarzinom unterscheiden. Der steigenden Inzidenz der Adenokarzinome sollte durch Therapie von Übergewicht und gastroösophagealer Refluxkrankheit begegnet werden. Ein endoskopisches Screening ist in Deutschland nicht etabliert, hingegen erfolgt bei Barrett-Metaplasie eine engmaschige Surveillance. Für den gezielten Einsatz der Endoskopie ist zukünftig eine bessere Stratifizierung von Risikopatienten vonnöten; entsprechende Prädiktionsmodelle sind Gegenstand aktueller Forschung. Therapie der Plattenepithelkarzinome des Ösophagus Neben endoskopischen Resektionsoptionen sehr früher Befunde besteht die Hauptneuerung der letzten Jahre im prognoseverbessernden Einsatz von Immun-Checkpoint-Inhibitoren in der adjuvanten und palliativen Systemtherapie. Der PD-L1-Status dient hierbei als stratifizierender Biomarker. Therapie der Adenokarzinome des Ösophagus und des ösophagogastralen Übergangs Aufgrund ihrer engen molekularbiologischen Verwandtschaft erfolgt die Systemtherapie der AEG-Tumore analog der Magenkarzinome. In der perioperativen Therapie lokal fortgeschrittener Befunde hat jüngst die Chemotherapie nach dem FLOT-Protokoll ihren Stellenwert weiter unterstreichen können. In metastasierten Stadien wird die Chemotherapie biomarkerstratifiziert durch Checkpoint-Inhibitoren sowie Antikörper gegen Her2 und fortan auch Claudin-18.2 ergänzt. Mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Deruxtecan wurde eine Her2-gerichtete Zweitlinienoption etabliert.