Zusammenfassung Der medizinische Fortschritt in der Onkologie ermöglicht bei verschiedenen Tumorentitäten die Durchführung von medikamentösen Tumortherapien in immer weiteren und späteren Therapielinien. Das bedeutet, dass mehr unterschiedliche Zytostatika und moderne zielgerichtete Therapien in Kombination oder sequentiell eingesetzt werden können. Das bringt für die Patienten längere Behandlungszeiten und im besten Fall auch längere Überlebenszeiten mit sich. Die zweite Seite des Januskopfes konfrontiert die Patienten aber mit teilweise neuen und nicht selten auch ausgeprägten und langanhaltenden Nebenwirkungen. Im Spektrum der unerwünschten Toxizität von medikamentöser Tumortherapie ist die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) besonders problematisch. Im Beitrag wird sowohl ein Überblick über die zur Verfügung stehenden supportiven konventionellen Maßnahmen als auch ein Blick auf erweiterte Supportivmaßnahmen aus dem Bereich der Komplementärmedizin vorgestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der neuen und noch relativ unbekannten Behandlungsoption mit Endocannabinoiden in Kombination mit verschiedenen antiinflammatorischen Fettsäuren.