Zusammenfassung Kohlenhydratstoffwechsel der Katze 2. Verdauung von Stärke In 6 Verdauungsversuchen und 5 post‐mortem‐Experimenten erhielten 56 erwachsene Katzen Rationen mit verschiedenen Stärkearten (gekochte Maisstärke = MSc, rohe Maisstärke = MSr, rohe Kartoffelstärke = PSr, Stärkeaufnahme 4,7–8,9 g/kg Körpermasse). Als kohlenhydratfreie Kontrollrationen dienten 2 fettreiche (FATc und FATr) und eine eiweißreiche Ration (PROT). Neben der Verdaulichkeit der Stärke (insgesamt und praecaecal) wurde der Einfluß der Stärke auf die Protein‐ und Fettverdauung sowie auf das intestinale und faecale Milieu (pH, Trockensubstanz, Osmolarität, organische Säuren, Pufferkapazität, Ammoniak, in‐vitro ‐Gasbildungsvermögen) geprütt. In einem weiteren Versuchsansatz wurde der Einfluß der Darmflora durch hochdosierte orale Antibiotika (500 mg Ampicillin, 75 mg Clindamycin, 12,5 mg Enrofloxacin/Tier/d) weitgehend ausgeschaltet. Die Stärkeverdaulichkeit betrug bei MSc beinahe 100%, bei MSr 78% und bei PSr nur 36%. Die praecaecale Stärkeverdaulichkeit (post mortem durch Marker ermittelt) war niedriger als die Gesamtverdaulichkeit, es ergab sich jedoch eine ähnliche Abstufung (MSc 72, MSr 46, PSr 0%). Bei den Rationen mit roher Stärke (MSr und PSr) ging die Proteinverdaulichkeit zurück, während die Fettverdaulichkeit zunahm. Die Aufnahme von Stärke führte zu einer Säuerung des Chymus. Dieser Effekt wurde durch orale Antibiose deutlich gemildert. Die Konzentration der organischen Säuren im Chymus bzw. Kot wurde sowohl durch Stärke als auch durch orale Antibiose beeinflußt. Das in‐vitro ‐Gasbildungsvermögen des Kotes war nach Stärkefütterung signifikant gröfier.