Zusammenfassung. Die Schwangerschaft stellt einen Lebensabschnitt der Frau dar, der mit körperlichen und hormonellen Veränderungen sowie einer erhöhten emotionalen und psychischen Beanspruchung einhergeht. Für das Kind gilt die Zeit im Mutterleib dabei als besonders sensible Phase, in der ungünstige intrauterine Bedingungen sowohl die fetale als auch die postnatale Entwicklung und Gesundheit langfristig beeinflussen können. So haben sich Depression, Angst und Stress in der Schwangerschaft als Risikofaktoren für Entwicklungsverzögerungen sowie emotionale und Verhaltensauffälligkeiten erwiesen. Epigenetische Veränderungen, insbesondere die DNA-Methylierung, werden als Wirkmechanismus für den Einfluss pränataler affektiver Belastungen auf das Kind diskutiert. Diese Arbeit soll einen Überblick geben, welche Veränderungen in der kindlichen DNA-Methylierung mit affektiven Belastungen in der Schwangerschaft assoziiert sind. Dabei werden Ergebnisse aus genspezifischen und epigenomweiten Studien vorgestellt, Problemfelder diskutiert und Anregungen für zukünftige Fragestellungen gegeben.