Knochenzemente auf PMMA-Basis werden zur Verankerung künstlicher Gelenke eingesetzt. Die Zemente werden als Zweikomponentensysteme angeboten. Beim Anmischen entsteht durch radikalische Polymerisation ein flüssiger Teig, der mit fortschreitender Polymerisation unter Viskositätsanstieg vollständig zu einer festen Zementmatrix aushärtet. Die Polymerisation von MMA zu PMMA ist ein exothermer Prozess, es wird Energie in Form von Wärme frei. Nach Fixierung der Prothese und Aushärtung des Zementes füllt der Zement den Raum zwischen Prothese und Knochen aus. Mit dem Füllstoff PMMA entsteht eine starke kraft- und formschlüssige mechanische Verbindung. Die wesentlichen Eigenschaften der PMMA-Zemente werden durch die Pulverkomponente vorgegeben. In vivo nehmen die harten und spröden Knochenzemente Körperflüssigkeiten auf, werden elastischer und weicher. Eigenschaften der verschiedenen PMMA-Knochenzemente unterscheiden sich erheblich, obwohl die chemische Acrylatbasis identisch ist.