Epstein-Barr-Virus-assoziierte Lymphoproliferationen (EBV-LPD) stellen ein breites Spektrum von benignen, selbstlimitierten Lymphoproliferationen bis zu malignen Lymphomen dar. Aufgrund der klinischen sowie morphologischen Heterogenität von EBV-LPD sowie der hohen Prävalenz der EBV-Infektion ist die Kenntnis der diagnostischen Kriterien von großer Bedeutung für die Pathologie. In dieser Übersichtsarbeit werden klinische und pathologische Merkmale der nicht als maligne Lymphome zu klassifizierenden EBV-assoziierten Lymphoproliferationen bei Patienten mit und ohne zugrunde liegender Immunsuppression dargestellt und ihre aktuelle Klassifikation diskutiert. EBV-LPD können von B‑ oder T‑/NK-Zellen ausgehen. Entscheidend für die diagnostische Einordnung und die Abgrenzung gegen maligne Lymphome sind die Bestimmung des EBV-Latenztyps sowie Kenntnis über eine mögliche (iatrogene) Immundefizienz des Patienten, welche das Auftreten spezifischer EBV-LPD begünstigen kann. Für die Diagnostik der in Europa seltenen EBV+-T-/NK-Zell-LPD sind die klinische Korrelation und der Nachweis von EBV in T‑ und NK-Zellen essenziell.