Die epiretinale Gliose ist eine häufig auftretende Erkrankung der Makula, die je nach Ausprägung und Lokalisation mit einer Verschlechterung der zentralen Sehschärfe und Metamorphopsie einhergehen kann. Dabei wird zwischen einer idiopathischen, durch altersbedingte Glaskörperveränderungen entstehenden und einer sekundären, mit Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts assoziierten Form unterschieden. Eine entscheidende Rolle in der Pathogenese spielen fibrozelluläre epiretinale Membranen (ERM) im Bereich der vitreomakulären Grenzfläche, die durch Dedifferenzierung intra- und extraretinaler Zellen entstehen. Diagnostik und Indikationsstellung zur operativen Therapie der epiretinalen Gliose basieren auf Visusbestimmung, Nachweis der Metamorphopsie, ophthalmoskopischem Befund sowie optischer Kohärenztomographie (OCT) der Makula. Neben der Möglichkeit einer Verlaufsbeobachtung bei nicht selten benignen Spontanverläufen stellt die Pars-plana-Vitrektomie (PPV) mit Peeling der ERM und Membrana limitans interna (ILM) zur Vermeidung von Rezidiven die Therapie der Wahl dar. Insgesamt gilt die Prognose nach operativer Versorgung als sehr gut. In etwa zwei Dritteln der Fälle kann eine Verbesserung des Visus und/oder Reduktion der Metamorphopsie erreicht werden, wobei eine Reihe prädiktiver, v. a. OCT-basierter Faktoren eine Aussage hinsichtlich der funktionellen Prognose zulässt. Aufgrund der häufig lang dauernden postoperativen Rehabilitation sowie der Möglichkeit einer trotz erfolgreichen Membranpeelings möglichen Beschwerdepersistenz oder Sehverschlechterung ist eine entsprechende umfassende Patientenaufklärung essenziell.