Im letzten Jahrzehnt wurden zahlreiche neue Systemtherapien für die Psoriasis vulgaris und Psoriasisarthritis (PsA) zugelassen. Dennoch sind Therapieentscheidungen bei Frauen mit Kinderwunsch sowie bei schwangeren und stillenden Frauen aufgrund der schwachen Datenlage schwer zu treffen. Die umfangreichste Erfahrung zur Psoriasistherapie während einer Schwangerschaft besteht für die topische Anwendung von Corticosteroiden und gehört somit zur Basisversorgung. Die medizinisch kontrollierte Anwendung der UV-Lichttherapie in der Schwangerschaft gilt als unbedenklich. Die beste Evidenzlage bezüglich systemischer Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit liegt für TNF-α-Inhibitoren vor und fand Eingang in die jeweiligen Fachinformationen. Dies ist umso wichtiger bei begleitender PsA. Unter den traditionellen Systemtherapeutika besteht zu Ciclosporin die umfangreichste Kenntnis; es muss bei medizinischer Notwendigkeit während der Schwangerschaft nicht abgesetzt werden. TNF-α-Blocker, insbesondere die pegylierte Form, würden aber bei Neueinstellung priorisiert werden. Allerdings besteht bei vielen weiteren Systemtherapien im Falle einer (ungeplant) aufgetretenen Schwangerschaft keine zwingende Indikation zum Schwangerschaftsabbruch. Die vorliegende Arbeit stellt eine Zusammenfassung der aktuellen Evidenz dar und soll eine individuelle Entscheidungsfindung unterstützen. Nach ausführlicher Aufklärung der Patientinnen und ihrer Partner kann somit unter Berücksichtigung aller Faktoren (wie Komorbidität, Krankheitsschwere, Verlauf vorheriger Schwangerschaften) eine gemeinsame Entscheidung zur geeigneten Therapie getroffen werden.