Hintergrund: Trotz des Einsatzes von systemischen und lokalen Steroiden ist die immunologische Abstoßungsreaktion der wichtigste Grund für ein Transplantatversagen nach Hornhauttransplantation. Bei zusätzlich bestehendem breitem Nebenwirkungsspektrum der Steroide ist eine Alternative therapeutische Strategie wünschenswert. Patienten und Methoden: In einer prospektiv randomisierten Studie wurden Patienten vor Normalrisikokeratoplastik in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 (n = 20) erhielt Prednisolonacetat-1 %-Augentropfen 5 × /Tag, jeden Monat um einen Tropfen ausschleichend. Gruppe 2 (n = 20) erhielt FK 506 - 0,06 %-Augentropfen 3 × /Tag für sechs Monate. Die Patienten beider Gruppen erhielten zusätzlich systemische Steroide für die ersten drei postoperativen Wochen (Fluocortolon 1 mg/kg Körpergewicht). Primäre Endpunkte waren die Anzahl von Immunreaktionen und das klare Transplantatüberleben. Sekundäre Endpunkte waren die Verträglichkeit sowie das Auftreten von Nebenwirkungen. Ergebnisse: Im gesamten Nachbeobachtungszeitraum von drei Jahren zeigten sich in der Steroidgruppe drei Immunreaktionen, in der FK 506-Gruppe eine Immunreaktion. In keiner Gruppe kam es zu einem irreversiblen Transplantatversagen. In der FK 506-Gruppe beendeten acht Patienten die Therapie frühzeitig wegen lokaler Unverträglichkeit. Diskussion: In dieser weltweit ersten klinischen Studie zeigten sich mit FK 506-Augentropfen weniger Immunreaktionen nach Hornhauttransplantation. Bei geänderter Galenik ist FK 506 eine vielversprechende therapeutische Alternative zur lokalen Steroidtherapie.