Diagnose: Die folgende Kasuistik berichtet von der Symptomatik, der Fallkonzeption und der Behandlung einer 38-jährigen Patientin mit moderater Negativsymptomatik, einer schizophrenen Psychose, diagnostiziert mithilfe eines strukturierten klinischen Interviews (SKID I/DSM IV). Therapie: Die Therapie begann mit einer symptomspezifischen Psychoedukation und einer rückfallpräventiven Therapieeinheit. Die Zielfindung überforderte die Patientin partiell und aktualisierte Defizite. Zwei Therapieschwerpunkte wurden gemeinsam ausgewählt: der soziale Rückzug und der Emotionsausdruck. Für beide Themenbereiche wurden mit der Patientin ein Krankheitsmodell und ein Therapieplan herausgearbeitet. Die Reattribution der Affektverflachung sowie Rollenspiele zum Emotionsausdruck und zur Formulierung eigener Bedürfnisse waren die wichtigsten Interventionstechniken. Es gelang der Patientin, sich besser anzunehmen, und sie bemerkte positive Rückmeldungen von anderen. Das ermutigte sie, eigene Bedürfnisse und negative Emotionen auszudrücken. Ergebnisse: Die Negativsymptomatik, gemessen mit der Positive- and Negative-Syndrome Scale (PANSS) durch unabhängige und verblindete Rater, ist von 14 auf 8 Punkte zurückgegangen, der Schwerpunkt lag im Bereich des sozialen Rückzugs. Die Werte in der Symptomcheckliste (SCL) 90-R zeigten keine wesentliche Veränderung. Es gelang der Patientin, einen Arbeitsplatz auf dem zweiten Arbeitsmarkt zu erlangen. In den Patientenbeurteilungen gegen Ende der Therapie wurde von höherer Emotionalität und Zufriedenheit in den Therapiestunden berichtet. Schlussfolgerung: Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung, die auf der Basis einer individuellen Fallkonzeption störungs- und symptomspezifische Interventionsstrategien realisierte, zeigte sich als erfolgreich bei der Behandlung von Negativsymptomatik im Rahmen einer schizophrenen Psychose.