This paper develops a theory of aesthetic experience from the perspective of the empathetic observer. It suggests that there are some experiences in which empathy and aesthetic experience are indistinguishable. The paper focusses on one of these experiences, namely that of narrative turning points. Empathy involves co-experiencing the situations of others and their emotional states, while aesthetics involves an intense experience from some distance. The two come together when emotions are shared between observer and observed and with some distance. Narratives are one of these forms where sharing and distance can coexist. In particular, narrative turning points involve an intense recursive or oscillating reception structure: Observers who are absorbed by a specific moment imagine and experience alternative developments and alternative versions of the events or take more than one perspective of the moment (as in recognition scenes), thereby mentally looping back and forth. This paper discusses this structure along with its key notions: intensity, narrative empathy, aesthetic experience, empathy triggers, stage effects, and clarity. In diesem Aufsatz wird eine Theorie der Ästhetik ausgehend von der Perspektive des empathischen Beobachters entwickelt. Man könnte von einer Theorie der ästhetischen Anteilnahme sprechen. Die Kernthese des Aufsatzes besteht darin, dass es Erfahrungen gibt, in denen Empathie und ästhetische Erfahrung identisch sind. Eine dieser Erfahrungen steht im Zentrum der Argumentation, nämlich der narrative Wendepunkt. Empathie besteht im Mit-Erleben der Situation eines anderen inklusive der mit ihr verbundenen emotionalen Zustände; ästhetische Erfahrung involviert intensive innere Bewegung bei gleichzeitiger Distanz. Empathie und Ästhetik kommen darin überein, dass Emotionen trotz einer gewissen Distanz von Beobachter und Beobachtetem geteilt werden. Dazu kann es in Narrationen kommen. Narrative Wendepunkte beinhalten eine intensive und rekursive Rückkoppelung oder Oszillation, in denen Beobachter alternative Entwicklungen zu dem gegebenen Augenblick hinzudenken oder mehr als eine Perspektive einnehmen, wie in Wiedererkennungen, und insofern mental hin- und herspringen. Der Aufsatz diskutiert diese Struktur mit ihren Elementen wie Intensität, narrative Empathie, ästhetische Erfahrung, Empathie-Auslöser, Bühnen-Effekte und Klarheit.