Die vorliegende Studie untersucht die vermittelnden Prozesse, die den Auswirkungen habitueller intrinsischer und extrinsischer Lesemotivation (LM) auf die situative Textreprasentation zugrunde liegen. Es wird ein Modell vorgestellt, das das Vorwissen, das metakognitive Strategiewissen, die Dekodierfahigkeit und die in einer Situation aktuell vorhandene intrinsische bzw. extrinsische Motivation als Mediatoren enthalt. Die Prufung des Modells erfolgte anhand zweier Texte mit mathematikbezogenen Inhalten in einer Stichprobe von 645 Schulerinnen und Schulern der achten und neunten Klassenstufe. Strukturgleichungsanalysen bestatigten das Modell weitgehend. Der positive Effekt der habituellen intrinsischen LM auf die situative Reprasentation wird ebenso wie der negative Effekt der habituellen extrinsischen LM durch das Vorwissen, die Dekodierfahigkeit sowie die in der Lernsituation aktuell vorhandene intrinsische bzw. extrinsische Motivation vermittelt.