Chronischer Pruritus (CP) stellt mit ca. 20,3 % ein häufiges und im Alter zunehmendes Leiden älterer Menschen dar mit signifikanter Auswirkung auf die Lebensqualität. In der Global Burden of Disease Study zählt es zu den 50 am stärksten belastenden Erkrankungen weltweit. Ziel ist es, einen handlungsbasierten Überblick über das Symptom des CP im Alter zu geben, um über eine verbesserte Differenzierung der potenziellen Ursachen des Pruritus die Versorgung dieser Patient*innengruppe zu verbessern. Für die Literaturrecherche wurde die Datenbank PubMed herangezogen mit den Suchbegriffen „pruritus“, „elderly“ und „gerontodermatology“. Zu den wesentlichen Ursachen des CP im Alter zählen neben dem physiologischen Alterungsprozess (Xerosis cutis, Immunseneszenz, Neuropathie) die Zunahme von potenziell pruritischen Erkrankungen im Alter (Diabetes mellitus, chronische Niereninsuffizienz) sowie die Polypharmazie. Therapeutische Optionen orientieren sich an der Ursache des Pruritus, dessen Qualität sowie den individuellen Faktoren der Patient*innen (Multimorbidität, eingeschränkte Organfunktionen), und sie orientieren sich maßgeblich an der kürzlich aktualisierten S2k-Leitlinie zur „Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus“. Chronischer Pruritus im Alter stellt eine herausfordernde Situation für Patient*innen und Ärzt*innen dar. Neben der häufig erschwerten Ursachenfindung stellt auch die Therapie ein komplexes Zusammenspiel aus Verträglichkeit und Umsetzbarkeit dar und entscheidet somit über den Leidensweg der Patient*innen.