Zusammenfassung Hintergrund Die Kupplungsvorrichtung für mikrovaskuläre Anastomosen hat in der freien Gewebetransplantation weite Verbreitung gefunden. Ziel der Arbeit ist der Vergleich der Thromboserate und des Transplantatversagens in Abhängigkeit von der Anastomosentechnik an einem großen Kopf-Hals-Tumorzentrum. Material und Methoden Retrospektive Auswertung von allen Patienten, die im Zeitraum von 2001–2019 eine freie Lappenrekonstruktion erhalten haben. Rekonstruktionstyp, Empfängergefäße, Anzahl an Venenanastomosen, Coupler-Größe und Operationszeit wurden untersucht. Wir verglichen die Raten an Venenthrombosen zwischen handgenähten und gekoppelten Anastomosen sowie die Rate des Transplantatversagens. Ergebnisse Insgesamt wurden 403 freie Lappenrekonstruktionen über einen Zeitraum von 17 Jahren durchgeführt. Die venöse Anastomose wurde bei 113 Lappen in Einzelknopftechnik genäht und in 290 Fällen mittels Coupler durchgeführt. Die Rate der Venenthrombosen, die eine umgehende chirurgische Revision erforderten, betrug in der genähten Gruppe 6,2 % (7/113), verglichen mit 7,6 % in der gekoppelten Gruppe (22/290; p = 0,627). Bei einer allgemeinen Erfolgsrate von 95,0 % (383/403) lag die Rate des Transplantatversagens jeweils bei 3,6 % (4/113) und 5,5 % (16/290; p = 0,421). Die Operationszeit war mit 680 ± 144 Minuten in der handgenähten Gruppe und 688 ± 167 Minuten in der Coupler-Gruppe vergleichbar (p = 0,678). Schlussfolgerungen Bei ähnlichen Erfolgsraten ist der Coupler als wirksame Alternative zur venösen Anastomose in Einzelnahttechnik zu sehen. Aufgrund der allgemein niedrigen Rate an Stielthrombosen in beiden Gruppen können wir den Einfluss der Anastomosentechnik nicht von möglichen Störvariablen trennen.