Die Leber ist in ca. 20 % der Fälle eines stumpfen Bauchtraumas beteiligt. Das Management des Lebertraumas hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten maßgeblich in Richtung konservative Therapie verändert. So können mittlerweile bis zu 80 % aller Lebertraumapatienten durch ein nichtoperatives Management erfolgreich therapiert werden. Entscheidend hierfür ist die adäquate Sichtung und Einschätzung des Patienten und des Verletzungsmusters sowie das Vorhalten der entsprechenden Infrastruktur. Hämodynamisch instabile Patienten bedürfen einer sofortigen operativen Exploration. Bei hämodynamisch stabilen Patienten sollte eine Kontrastmittelcomputertomographie durchgeführt werden. Beim Nachweis einer aktiven Blutung sollte diese durch angiographische Darstellung und Embolisation gestillt werden. Auch nach initial erfolgreichem konservativem Management von Lebertrauma können Folgekomplikationen auftreten, die eine operative Therapie im stationären Verlauf notwendig machen.