EINSATZBEREICH: Partnerschaftsdiagnostik, klinische Diagnostik, Therapieevaluationen, Paar- und Familientherapie bzw. -beratung, Grundlagen- und Interventionsforschung. Das DCI eignet sich fur Fragestellungen im Bereich der Klinischen Psychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie, Personlichkeitspsychologie und Gesundheitspsychologie.
DAS VERFAHREN: Dyadisches Coping beschreibt die Art und Weise, wie Personen in einer Partnerschaft gemeinsam mit Stress umgehen, indem sie sich wechselseitig unterstutzen (supportives dyadisches Coping), Stress gemeinsam bewaltigen (gemeinsames dyadisches Coping) oder Stress in Zeiten der Uberlastung aneinander delegieren konnen (delegiertes dyadisches Coping). Dyadisches Coping hat sich in mehreren Studien als einer der wichtigsten Pradiktoren fur die Partnerschaftsqualitat, den Verlauf der Partnerschaft und die Partnerschaftsstabilitat erwiesen. Es handelt sich daher auch um eine zentrale Grosse, welche es im Rahmen von Interventionen bei Paaren (Pravention, Paartherapie) positiv zu beeinflussen gilt.
Der Fragebogen erlaubt mit 37 Items eine okonomische Erfassung des dyadischen Copings.
Als Ergebnis konnen sowohl ein Gesamtwert als auch acht Subskalenwerte pro Person eines Paares berechnet werden:
• Stressauserung von Partner A (eigene Stressauserung)
• Stressauserung von Partner B aus der Sicht von Partner A
• Eigenes positives supportives dyadisches Coping (Partner A)
• Wahrgenommenes positives supportives dyadisches Coping von Partner B aus der Sicht von Partner A
• Eigenes negatives supportives dyadisches Coping (Partner A)
• Wahrgenommenes negatives supportives dyadisches Coping von Partner B aus der Sicht von Partner A
• Eigenes delegiertes dyadisches Coping (Partner A)
• Wahrgenommenes delegiertes dyadisches Coping von Partner B aus der Sicht von Partner A
Die gleichen Subskalen konnen auf der Grundlage der Angaben von Partner B berechnet werden
Da meist die Daten von beiden Personen (Partner A und Partner B) eines Paares vorliegen, konnen zusatzlich Diskrepanzindizes zwischen den Partnern gebildet werden (z.B. Reziprozitatsindex, Kongruenzindex, Equityindex etc.).
ZUVERLASSIGKEIT: Die Testgutekriterien des DCI sind gut bis sehr gut. Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) des Gesamtswerts liegen bei α = .93 (Frauen) und .92 (Manner), diejenigen der Subskalen liegen zwischen .72 und .92 bei den Frauen und .71 und .89 bei den Mannern.
Das Dyadische Coping Inventar weist eine gute Veranderungssensitivitat auf und eignet sich als Evaluationsinstrument zur Messung von Therapieeffekten.
GULTIGKEIT: Die konvergente und divergente Konstruktvaliditat, die diskriminative Validitat und die prognostische Validitat des DCI sind gut bis sehr gut. Die Kriteriumsvaliditat ist befriedigend.
NORMEN: Es liegen Normwerte fur den DCI allgemein und bezuglich verschiedener Altersgruppen vor (N = 2.399).
BEARBEITUNGSDAUER: 10-15 Minuten.