Retinale Venenverschlüsse, subsumiert in Zentralvenen- und Venenastverschluss, gehören zu den häufigsten vaskulären Erkrankungen der Netzhaut. Sowohl bei Erstdiagnose als auch in der Therapie verschlussassoziierter Komplikationen, v. a. des Makulaödems, sind Biomarker der optischen Kohärenztomographie (OCT), OCT-Angiographie und (Ultraweitwinkel‑)Fluoreszeinangiographie von herausragender Bedeutung. Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche auf pubmed.gov mit den Keywords „central retinal vein occlusion“, „branch retinal vein occlusion“, „biomarker“, „OCT“, „OCT angiography“, „ultra-widefield fluorescein angiography“ mit Priorisierung der wichtigsten Aspekte zur Umfangsreduktion. Als relevante Biomarker konnten in der OCT Makuladicke („central retinal thickness“ [CRT]), makuläre Flüssigkeit, die Integrität der Photorezeptorbande (Membrana limitans externa [ELM] und „ellipsoid zone“ [EZ]), „disorganization of retinal inner layers“ (DRIL), hyperreflektive Foci, Aderhautdicke sowie Ischämiezeichen wie „prominent middle limiting membrane“ (p-MLM), die „paracentral acute middle maculopathy“ (PAMM) sowie „hyperreflectivity of inner retinal layers“ (HIRL) identifiziert werden. Der Stellenwert der OCT-Angiographie liegt v. a. in der Beurteilung mikrovaskulärer Veränderungen, insbesondere der „vessel density“ im tiefen retinalen Gefäßplexus, der fovealen avaskulären Zone und von Arealen ohne Kapillarperfusion. Bezüglich der Therapieentscheidung zum Netzhautlaser sind Biomarker der Ultraweitwinkelangiographie wie periphere Ischämien („ischemic index“) sowie Neovaskularisationen essenziell. Eine Vielzahl simplerer und komplexer Biomarker ermöglicht heute eine effektive individualisierte Therapie- und Prognoseeinschätzung beim retinalen Venenverschluss. Eine Verschiebung von invasiven zu nichtinvasiven Biomarkern wird beobachtet.