Bandscheibenvorfälle sind eine häufige Ursache für neurologische Symptome, die oft zu Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Sie betreffen ca. 20 % der 45- bis 56-Jährigen und stellen damit eine große Herausforderung in der Gesundheitsversorgung dar. Konservative Therapiemethoden werden meist als erste Behandlungsoption eingesetzt, chirurgische Eingriffe sollen nur in besonderen Symptomkonstellationen in Erwägung gezogen werden. Diese Untersuchung möchte die Wirksamkeit konservativer Therapiemethoden bei der Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen eruieren und deren Einfluss auf die Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung darlegen. Die aktuell gültige AWMF-Leitlinie S2k-Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik wurde analysiert sowie eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um relevante Informationen zur konservativen Behandlung von Bandscheibenvorfällen zu identifizieren. Die analysierten Therapieansätze umfassen Physiotherapie, medikamentöse Behandlung, manuelle Therapie und Injektionstherapien. Die Einschlusskriterien umfassten Reviews und Metaanalysen aus den Jahren 2019 bis 2024. Die Analyse ergab, dass konservative Therapiemethoden bei der Mehrheit der Patient:innen zu einer signifikanten Schmerzreduktion und Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten führten. Nicht für alle häufig klinisch eingesetzten Therapieformen gibt es eine gute Evidenz. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung konservativer Therapiemethoden als effektive Behandlungsoption für Bandscheibenvorfälle. Besonders die Kombination verschiedener Therapieansätze kann die Behandlungsergebnisse verbessern. Weitere Langzeitstudien sind indiziert, um die langfristigen Effekte und optimalen Therapieprotokolle zu bestimmen.