Zusammenfassung Fragestellung Ziel der Studie ist ein Vergleich hinsichtlich der Komplikationsraten von Kataraktoperationen zwischen einem digitalen 3-D-Monitor-„Heads-up“-System und einem konventionellen binokularen Mikroskopsystem in einer großen Serie von Kataraktoperationen, durchgeführt von einem Operateur. Methodik Die retrospektive Analyse umfasst eine konsekutive Serie von 2000 Augen, die wegen einer Katarakt operiert wurden, davon n = 1000 (3-D-Gruppe) unmittelbar nach Einführung eines 3-D-Systems (Alcon Ngenuity) und n = 1000 als letzte Gruppe vor dessen Einführung mit einem konventionellen binokularen Operationsmikroskop (BM-Gruppe). Dabei wurde das 3-D-System auf das vorhandene Mikroskop angepasst, sodass die Mikroskopoptik unverändert blieb. In beiden Gruppen wurde entweder eine Femtosekundenlaser-Kataraktoperation (Femto-Cat) oder eine traditionelle Phakoemulsifikation durchgeführt. Es wurden retrospektiv Komplikationen erfasst und analysiert. Ergebnisse Der Anteil von Femto-Cat betrug in der 3-D-Gruppe 19,8% und in der BM-Gruppe 18,6%. Eine Kapselruptur trat bei 10 Augen auf (3-D: n = 4 Augen [0,4%], vordere Vitrektomie: n = 2, Pars-plana-Vitrektomie: n = 1; BM: n = 6 [0,6%], vordere Vitrektomie: n = 4, Pars-plana-Vitrektomie: n = 1). Ein vorübergehender Irisprolaps trat bei 3 Augen auf (3-D: n = 2, BM: n = 1). In 2 Augen kam es zu einer Zonulolyse (3-D: n = 1, BM: n = 1). Insgesamt zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p > 0,5). Die OP-Zeit verlängerte sich mit dem 3-D-System nicht signifikant. Schlussfolgerung In einer großen Serie von 2000 Augen zeigte sich hinsichtlich des Sicherheitsprofils bei Kataraktoperationen kein signifikanter Unterschied zwischen der 3-D- und der BM-Chirurgie. Die 3-D-Chirurgie ist für die Katarakt-OP ohne zusätzliches Risiko einsetzbar.