Die Herzinsuffizienz betrifft ca. 4 % der deutschen Bevölkerung, ist der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt und birgt eine hohe Sterblichkeit und Morbidität. Die Prävalenz der Herzinsuffizienz nimmt mit steigendem Lebensalter zu, und ältere Patienten weisen besonders häufig auch Erkrankungen anderer Organsysteme auf, wie chronische Niereninsuffizienz, Anämie, Adipositas und Typ-2-Diabetes mellitus. Die Zahl der Komorbiditäten hat hierbei einen erheblichen Einfluss auf die Prognose. Wir betrachten daher die Herzinsuffizienz nicht mehr nur als eine isolierte Organerkrankung, sondern als eine Systemerkrankung, bei der das Herz in Kommunikation mit anderen Organen steht. Diese Kommunikation wird insbesondere durch neuroendokrine Aktivierung, Inflammation und Metabolismus bewerkstelligt. Während unsere bisherigen Therapien v. a. auf die neuroendokrine Aktivierung abzielten, so sind neuere Ansätze auf Metabolismus und Inflammation ausgerichtet. Die klinischen Ergebnisse solcher Interventionen zeigen, dass hierdurch (je nach Ansatz) nicht nur das Herz, sondern auch die Niere, metabolische und ggf. auch Tumorerkrankungen günstig beeinflusst werden können. Dies verdeutlicht, dass die Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz ein interdisziplinärer Ansatz ist, bei dem Kardiologen mit anderen Disziplinen der inneren Medizin eng zusammenarbeiten sollten. In der vorliegenden Arbeit fokussieren wir auf das kardiorenal-metabolische System bei Patienten mit Herzinsuffizienz und welchen Einfluss therapeutische Interventionen in diesem Bereich haben.